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Mission Kosovo – Oktober 2018

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Bereits seit 6 Jahren unterstützt die Europäische Solidaritätsfront für Kosovo (ESFK) mit Freiwilligen aus vielen europäischen Ländern nach ihren Möglichkeiten die serbische Minderheit in Kosovo und Metochien. So gehören unter anderem nicht nur hilfsbedürftige Familien, sondern auch Schulen, Kindergärten, humanitäre Einrichtungen und andere Anlaufstellen regelmäßig zu den von der ESFK unterstützten Institutionen. Nach unseren beiden Reisen im vergangenen Jahr und der großen Spendenaktion zugunsten einer neuen Kuh für Familie Micić aus Velika Hoca im März dieses Jahres, wird es auch 2018 eine Mission Kosovo geben. Nachdem 2017 einige Projekte abgeschlossen werden konnten, werden unsere Freiwilligen während ihres bevorstehenden Einsatzes weitere Orte besuchen und neue Hilfsprojekte initiieren und durchführen. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Kinder des Athletikklubs der Schule „Vuk Karadžić“ in Prilužje, eine der ältesten in Kosovo und Metochien, sowie die tragische Geschichte der Familie Kostić.

„Die Familie Kostić aus Retimlje wird als die tragischste Familie im Kosovo bezeichnet. Zuerst wurden Jugoslav und Saško Kostić im Juli 1998 von der UÇK entführt. Eine Woche später, nach drei Tagen der Belagerung, gingen Mitglieder der UÇK von Mališevo gegen Orahovac vor, um am Nachmittag des 17. Juli die Häuser der Kostićs, sowie die Serben in Orahovac und den Dörfern Retimlje und Opteruša, anzugreifen. Der erste, der vor seiner Haustür getötet wurde, war der 62-jährige Bauer Anđelko Kostić. Dann wurden alle, die sich dort befanden, gefangen genommen – unter ihnen vierzehn Kostićs. Živko Kostić, Sohn des getöteten Anđelko Kostić, bekam zwei Stunden Zeit, den toten Vater zu begraben. Aus Brettern und Decken wurde ein Sarg gemacht, und zwei-drei Leute wurden von uniformierten Mitgliedern der UÇK zu einem Friedhof eskortiert, um ein Grab auszuheben. Die Serben wurden dann zur Beerdigung gebracht, die ohne Priester und andere serbische Bräuche durchgeführt wurde. Sie wurden dann in die Mitte des Dorfes zurückgebracht und aufgereiht. Die Frauen grüßten ihre Söhne und Ehemänner. Die Männer wurden in einen Lastwagen verladen und in das Dorf Semetište gebracht. Sie wurden nie wieder gesehen.

Der Vater der entführten Brüder Jugoslav und Saško Kostić, Dragoljub Kostić, starb am 5. Februar 2018 im Alter von 83 Jahren. Auch seine Frau Ruža und seine Tochter Zlata wurden am 18. Juli 1998 mit neun weiteren Frauen und einem älteren Mann aus ihrem Dorf entführt, aber wegen des sofortigen Eingreifens des Internationalen Roten Kreuzes aus dem UÇK-Lager entlassen. Nach ihrer Freilassung, da die Mitglieder der UÇK alle serbischen Häuser im Dorf niedergebrannt hatten, wollte Dragoljub Kostić Kosovo und Metochien nicht verlassen. Anstatt für den Rest seiner Familie Rettung im sicheren, zentralen Serbien zu suchen, blieb er im nahegelegenen serbischen Dorf Velika Hoča, in der Hoffnung, seinen entführten Söhnen näher zu sein, für die er die Hoffnung auf Leben nicht verloren hatte und nach denen er weiterhin suchte, besonders nach der Ankunft und dem Einsatz der Internationalen Friedenskräfte.

Im Jahr 2011 verlor er seine Frau in diesem Kampf, die an Leid und Sorge um die Söhne starb, und er blieb allein mit seiner Tochter Zlata. Sein Alter und die Krankheit ignorierend, deren Behandlung er immer wieder aufschob, unterwarf er sich seinem einzigen Ziel – das Schicksal seiner Söhne zu enthüllen, die ihn, wie er selbst sagte, am Leben erhalten haben. Er spürte, dass sein Ende nahe war, und sprach nun mit trüber Hoffnung in den Augen: ‚Leute, wenn ihr mir und meinen entführten Söhnen nicht geholfen habt, so helft zumindest meiner Tochter, die doch allein und ohne jedes Einkommen für das Leben zurück bleibt.’“

Unsere Arbeit verstehen wir auch als ein deutliches Signal, dass sich nicht alle Menschen in Westeuropa mit der NATO-Aggression und ihren mittelbaren wie unmittelbaren Folgen einverstanden erklären! Durch unsere engen Kontakte mit den Menschen und Institutionen vor Ort sind wir in der Lage, in Absprache und sehr zielgerichtet zu spenden. Alle Einsätze und Hilfsaktionen dokumentieren wir auf unserer Netzseite. Unsere Reisekosten sind dabei ausschließlich privat finanziert! Alle Spenden kommen zu 100% den Menschen vor Ort zugute!

Sicherlich können wir nicht die ganze Welt retten, aber wir können helfen, sie ein Stück besser zu machen.

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