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Jedinstvo über ESFK Mission-Kosovo 2016

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In ihrer aktuellen Ausgabe berichtet die Wochenzeitung Jedinstvo (Einigkeit), in einem Beitrag auch über unseren diesjährigen Einsatz.

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Eine weitere Mission der ESFK wurde erfolgreich beendet.

Sie sind die ausgestreckte Hand der Freundschaft für die Menschen, die in Not sind und keine Freiheit genießen.

In der ersten Oktoberwoche sind unsere Freunde von der ESFK, angeführt vom Deutschen Maik Müller aus Dresden, angekommen. Diese Organisation besucht bereits das dritte Jahr in Folge die serbischen Gemeinden in Kosovo und Metochien. Sie bringen Hilfe für die Schulen, Kindergärten und serbische Familien, die mit Armut und alltäglichen Probleme zu kämpfen haben. Wie gewohnt fanden die Mitglieder dieser Organisation Unterkunft bei den Bewohnern von Velika Hoca. Von dort aus ging es dann weiter zu den anderen serbischen Gemeinden in Metochien. Zu den Mitgliedern gehören junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern, doch dieses Jahr begleiteten Maik ausschließlich Deutsche. Zu sechst waren sie angereist aus Dresden, Berlin und Pinneberg. Gemeinsam bilden sie den deutschen Teil der ESFK. Mit ihnen kamen auch Darko und Sinisa, zwei Serben aus Belgrad.

Die diesjährige humanitäre Mission begannen sie mit dem Besuch der Schule in Orahovac. Den Schülern der Schule „Dositej Obradovic“ spendeten sie Schulmaterialien und Süßigkeiten. Den Schülern des Gymnasiums brachten sie Schulmaterialien und Ausrüstung für die Fächer Kunst, Kultur und Sport. Maik wusste bereits viel früher, dass die Schule in Orahovac weder eine Sporthalle noch einen Pausenhof besitzt und dass die Schüler die Sportstunde auf einem kleinen Platz vor der Schule durchführen. In seiner Werkstatt, in Deutschland, fertigte er deswegen Metallstangen, über die man ein Netz spannen kann, um so eine mobile Volleyballanlage zu erhalten. Dem fügte er verschiedene Bälle und allerlei Kleinigkeiten hinzu, über die sich die Kinder sehr gefreut haben. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte die Direktorin des Gymnasiums, Frau Dobrila Vitosevic, im Namen der Schüler und Eltern eine Dankesurkunde an die Organisation und an Maik Müller persönlich. Sie bedankte sich bei Maik und seinen Freunden für die ausgestreckte Hand der Freundschaft und die Geschenke, die sie gebracht haben, die der Schule und ihren Schülern sehr viel bedeuten. „Vielen Dank das ihr gekommen seid und selbst wenn ihr nichts gebracht hättet, wären wir euch trotzdem dankbar dafür, dass ihr euch unsere Sorgen und Probleme angehört habt. Es gibt nur wenig Menschen auf dieser Welt, die sich anhören möchten, was wir Serben aus dem Kosovo zu sagen haben und ihr seid sogar bereits das dritte Jahr in Folge hier und helft uns und das bedeutet uns viel!“, sagte die Direkotrin Dobrila.

Auch diesmal flossen wieder Tränen auf dem Gesicht vom humanen Deutschen, der den Kindern auf Serbisch sagte, dass er sie lieb hat und dass er serbisch lernt, doch das er sich auch ohne Worte mit den Kindern verständigen kann. Die Kinder sangen einige Lieder für ihre Freunde aus Deutschland. Wie Maik sagte, ist es für ihn das größte Geschenk, die Kinder lächeln zu sehen. „Das Lächeln der Kinder erinnert mich an die Sonne, denn nur die Sonne strahlt und wärmt so mit ihrem Schein. Und dieses Treffen, diese Kommunikation mit den Kindern, ohne Worte, ist für mich wichtig, denn was ist schon die Sprache, wenn das Herz spricht. Wir verstehen uns hervorragend, denn unsere Herzen sprechen durch die Liebe.“

Unsere Freunde aus Deutschland besuchten auch den Kindergarten „Naša radost“ in Orahovac und Velika Hoca. Sie verteilten Geschenke unter den Kindern und über den Sommer haben sie bereits Geld geschickt, von dem ein Fahrzeug für die Bedürfnisse des Kindergartens gekauft wurde. Maik übergab auch Milica Djordjevic aus Prizren Geschenke, die seit Beginn des diesjährigen Schuljahres die Schule in Velika Hoca besucht. Der Besuch bei Familie Lukic, denen sie letztes Jahr halfen, war etwas Besonderes für die jungen Deutschen, denn Familienvater Darko fand in der Zwischenzeit eine Arbeitsstelle und kann nun selbst für seine Frau und seine Kinder sorgen. Vladimir Moravcevic aus Orahovac brachten sie Medizin für seine Tauben, für die sie bereits vorher das Geld zuschickten. Mit der Familie Sapic aus dem Dorf Banja, die aus der alleinerziehenden Mutter Valentina und ihren vier Kindern besteht, werden bei dem Treffen immer viele Geschichten ausgetauscht. Den Kindern brachten die Freunde aus der Ferne Geschenke und Materialien für die Schule. In Osojane besuchten sie Gabrijel Tot und seine Familie. Mit ihnen teilten sie ihre Erfahrungen während der Zeit des Krieges und den Jahren der Isolation. In Kosovska Mitrovica besuchten sie das Ehepaar Vukmirovic und ihre beiden Kinder Andrea und Strahinja. Andrea wurde mit einer Behinderung geboren und die Organisation spendete Geld, für die Operation ihres Auges. Maik sagte, „meine Freunde und ich können die Welt nicht verändern, doch wir können uns bemühen, die Welt zumindest ein klein wenig schöner zu gestalten, um zumindest für eine kurze Zeit jemanden mit unseren Spenden zu erfreuen. Unsere Aktion hat die finanzielle Unterstützung für bestimmte Sachen zum Ziel. Doch Spenden zu sammeln ist sehr schwer im Westen, wo die Menschen überwiegend an sich denken. Doch wenn wir uns genug bemühen, dann können wir die wenigen Menschen mit einem reinen Herzen und einem starken Willen finden. Mit der Hilfe solcher Menschen ermöglichen wir die Mission. Während unserer Mission ereignete sich auch ein Angriff auf einen älteren Serben in Osojane und wir verstanden, dass den Serben in Kosovo und Metochien nach wie vor schlechte Sachen widerfahren. Vor einigen Monaten stahlen sie einem jungen Serben aus Orahovac die Tauben. Wir schickten ihm Geld für hundert neue Vögel, so dass Vladimir, der Eigentümer der Tauben, trotzdem zuversichtlich in die Zukunft blicken konnte. In Orahovac besuchten wir Vladimir um nachzusehen, ob die hundert Tauben auch wirklich in seinem Hof waren. Und so fügt sich alles zusammen, unsere ausgestreckte Hand der Freundschaft ist diesen Menschen von Nöten, die in Schwierigkeiten stecken und keine Freiheit genießen. Vor Ort haben wir uns selbst davon überzeugt, dass die Geschichten der serbischen Opfer wahr sind. Wir können die Geschichte nicht ändern, doch wir können die Wahrheit verbreiten. Diese Menschen haben keine Freiheit, doch sie haben den Wunsch diese zu erlangen und wir haben die Hoffnung das einen Tages, gerade die Tauben von Vladimir, diese Freiheit verkünden werden“, sagte Maik.

Olivera Radic

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