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Haus serbischer Rückkehrer geplündert

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PRIZREN. Wenige Tage nach der feierlichen Übergabe der für serbische Rückkehrer errichteten Häuser in der alten Siedlung Potkaljaja in Prizren, wurde eines der Gebäude verwüstet.

Der Schmerz des Rückkehrers Zvonimir Rakić, der mit seiner Familie bisher in Smederevu im serbischen Mutterland lebte, ist groß. Noch nicht einmal in das neu errichtete Haus eingezogen, wurde Zvonimir Rakić zum Opfer eines Übergriffes. Ein Teil der Außenmauer wurde eingerissen und im Inneren des Hauses Feuer gelegt.

„Als ich die Tür öffnete, um das Haus zu besichtigen, sah ich den Einbruch. Wie Sie sehen können ist die Wand völlig kaputt.“, sagte Rakić gegenüber dem Nachrichtenportal info-ks.net und fügte hinzu, dass die Polizei eine Untersuchung eingeleitet habe. Nun erwarte er einen offiziellen Bericht.

Die Siedlung, welche unter alten Einheimischen als Spiegel der alten Stadt Dušans des Mächtigen gilt, wurde nach der Vertreibung aller Serben in den Jahren 1999 und 2004 von Albanern zerstört. Bis heute sind insgesamt dreißig Häuser wieder hergerichtet oder neu erbaut worden. Finanziert wird das Rückkehrerprogramm unter anderem von der britischen Regierung.

Zvonimir Rakić entmutigt der Vorfall nicht. Er will in seiner Heimatstadt bleiben.

„Ich werde bleiben, werde das Haus sicher nicht verkaufen. Ich werde mit meiner Frau hier her kommen“, sagte Rakić.

Ähnliche Vorfälle gab es bisher nicht. Dennoch gehören Repressionen und Übergriffe gegen die serbische Minderheit bis heute, 16 Jahre nach dem so genannten Kosovo-Krieg, zur traurigen Realität des Landes. Erst zum orthodoxen Weihnachtsfest wurde ein Bus ehemaliger Flüchtlinge auf dem Weg in ihre Heimatstadt angegriffen. Im Januar kam es in der Hauptstadt Pristina zu schweren Ausschreitungen. Noch im Jahr 2012 wurde „ein rückkehrendes serbisches Paar in Talinovic erschossen“, berichtet die Schweizerische Flüchtlingshilfe in ihrem am 6. Mai 2013 veröffentlichten Bericht zur Situation für serbische Rückkehrende in die Region Prizren. Angesichts dessen bleibt die Errichtung von dreißig Häusern wohl eher ein symbolischer Akt.

prizren
Blick auf Prizren mit Sinan-Pascha-Moschee

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