Sieben Freiwillige aus Serbien, Italien, der Republika Srpska und Deutschland beteiligten sich vom 14. bis zum 18. Oktober an der diesjährigen Mission Kosovo. Das Gesamtvolumen der Sach- und Geldspenden betrug dabei mindestens 2.271,67 Euro.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 in Italien konnte die ESFK dank ihrer Unterstützer und Helfer viele Familien und Institutionen unterstützen. Im Rahmen unserer Einsätze, zum Beispiel durch das Hinzuziehen verschiedener Firmen und Handwerker, unterstützten wir damit direkt wie indirekt viele verschiedene Volksgruppen, deren friedliches Zusammenleben auf dem Gebiet von Kosovo und Metochien wir ausdrücklich befürworten! Es muss an dieser Stelle daher noch einmal unterstrichen werden, dass es sich bei diesem Projekt um kein vordergründig politisches handelt und uns die seit 2013 voranschreitenden Veränderungen im Kosovo selbstverständlich nicht verborgen bleiben.
Deshalb stand im Rahmen unserer letzten Reise auch die Organisation eines großen Sportturniers im Mittelpunkt, bei welchem sich am Donnerstag, den 17. Oktober, Schulkinder aus den Orten Velika Hoča, Orahovac, Sevce, Gotovuša, Osojane, Štrpce und Prilužje in den Disziplinen Volleyball, Basketball und Fußball messen konnten. Diese erste „Kosovo and Metohija Schools Championship“, über welche auch der Sender RTK berichtete, war für alle Beteiligten eine willkommene Abwechslung und große Freude. Unterstützt durch die Organisation Majka devet Jugovića / Narodna Kuhinja und Dank des Segens der serbisch-orthodoxen Kirche, endete der Tag mit einem gemeinsamen Essen und der Siegerehrung der Mannschaften und besten Spieler in jeder der drei Disziplinen.
Bereits am Montag begann unser Einsatz mit dem Besuch von Familie Šapić im Dorf Banja, welche wir nun schon seit einiger Zeit begleiten. Wie bereits in den vergangenen Jahren unterstützten wir die Familie mit der Kostenübernahme in Höhe von 360,- Euro für das Internat von Sohn Dejan, der im kommenden Jahr seine Ausbildung beenden wird. Damit konnten wir dieses Projekt zum Abschluss bringen und Raum für Neues schaffen. Weitere Hilfe leisteten unsere Freiwilligen mit der Beschaffung des für den bevorstehenden Winter dringend benötigten Brennholzes, welches noch am gleichen Abend von den albanischen Arbeitern angeliefert wurde. Dies, aber auch zahlreiche Beispiele aus unserer Arbeit der vergangenen Jahre sind deshalb der lebendige Beweis, dass der Fokus unserer Arbeit einzig auf der Hilfe für die Bedürftigen liegt.
So besuchten wir am nächsten Morgen auch die Grundschule „Milun Jakšić“, wo die Arbeiter bereits dabei waren, die von unseren Spendern und Freiwilligen finanzierten fünf neuen großen Vitrinen für die Schulbibliothek aufzubauen. Direktor Darko Ristić, der uns zunächst recht herzlich begrüßte, bedankte sich im Namen des Lehrerkollegiums für unsere Hilfe und berichtete über die aktuelle Situation der Schule und die mit der Beschaffung des Baugrundes für die dringend benötigte Sporthalle verbundenen Schwierigkeiten und Probleme. Auch die für die Einrichtung der Schulbibliothek verantwortliche Professorin Ljiljana Milenković freute sich über unsere Sachspende im Wert von 1.100,- Euro und kann nun endlich mit ihrem Vorhaben beginnen. Nach einem Rundgang durch die Schule, einer kurzen Besichtigung des für die Sporthalle vorgesehenen Grundstücks, dessen Kauf aufgrund einiger Unwegsamkeiten leider noch immer nicht realisiert werden konnte, und einem Erinnerungsfoto mit den Kindern, brachen wir auf zu unserer nächsten Station, einem Besuch der serbisch-orthodoxen Kirchgemeinde in Istok.
Die 1929 errichtete und den Aposteln Peter und Paul geweihte Kirche in Istok steht, umgeben von hohen Häusern und fast unsichtbar, im Zentrum der Stadt. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen wurde die Kirche bei den Ausschreitungen im März des Jahres 2004 beschädigt. Fenster, Wände und das Eingangsportal wurden durch Explosionen zerstört, das Innere der Kirche, der Altar und die Ikonen durch Feuer vernichtet. Die sich nahe der Kirche befindliche Pfarrei wurde völlig verwüstet und niedergebrannt, so der Bericht der UN. Nach einem kleinen Rundgang und der Besichtigung einer großen Fischfarm, welche ihre Produkte auch ins Ausland exportiert, berichtete uns Vater Nebojsa Sekulić über das Leben der heute mit etwa 10 Mitgliedern sehr kleinen Gemeinde und erklärte uns die auf dem Gelände der Kirche befindlichen Grab- und Denkmäler.
Als letzte Station besuchten wir am Dienstagabend die Kinderklinik im nahe Gračanica gelegenen Laplje Selo, wo wir von Frau Dr. Sonja Rakočević empfangen wurden. Ganz in der Nähe des derzeitigen Behelfsbaus soll in den nächsten Jahren eine neue Klinik entstehen, wie uns Frau Dr. Rakočević berichtete. Nach einem kurzen Gespräch und der Übergabe etlicher Sachspenden, hauptsächlich Spielsachen für die kleinen Patienten, verabschiedeten wir uns.
Ebenso ereignisreich setzte sich unsere Reise am Mittwoch fort. Zunächst besuchten wir die Volksküche, Narodna Kuhinja, im Kloster Gračanica, wo wir erneut Kleidung für die Ärmsten, aber auch einige Schulsachen übergaben und, mit dem Segen der serbisch-orthodoxen Kirche, die Absprachen für die Verpflegung des Sportturniers trafen, welche die Organisation der Majka devet Jugovića dankenswerter Weise übernahm. Nach einer Stärkung im Stützpunkt der Einrichtung in Novo Brdo, wo wir das Lager, die Küche und die Bäckerei besichtigten, machten wir uns auf, um die Grundschule „Sveti Sava“ in Jasenovik zu besuchen.
Zum ersten Mal besuchten wir diese Schule, die seit einigen Jahren von unseren Freiwilligen aus der Tschechischen Republik betreut wird. In dem relativ großzügigen Schulgebäude, das bis vor einigen Jahren noch von hunderten Schülern besucht wurde, werden heute 24 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren unterrichtet. Nach der Begrüßung durch Direktorin Verica Ristić und ihre Kollegen entluden wir zunächst die mitgebrachten Sachen und begannen mit einem ausgiebigen Rundgang durch das Schulhaus. Alsbald versammelten sich die Kinder im Lehrerzimmer und wir konnten jedem der Schüler eine kleine Überraschung, bestehend aus verschiedenen Schulsachen wie etwa Heften, Stiften, Linealen und anderen Dingen übergeben. Einmal mehr sollen hier unsere Helfer aus Polen Erwähnung finden, durch deren unermüdlichen Einsatz wir nicht nur den Kindern, sondern auch dem Lehrerkollegium eine große Menge an Schulsachen für den täglichen Bedarf überreichen konnten. Für die notwendige Reparatur des Druckwächters der Wasserversorgung stellten wir außerdem eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 100,- Euro zur Verfügung.
Nach der großartigen ersten „Kosovo and Metohija Schools Championship“ am Donnerstag, setzten wir unseren Einsatz am Freitag fort. In Velika Hoča trafen wir uns zunächst mit Vertretern des örtlichen Fußballvereines FK Radnicki und übergaben einige Dinge für das Training. Nach einem kurzen Besuch unserer Freunde in der Schule „Svetozar Marković“, mit denen wir zum Abschied gemeinsam sangen, machten wir uns auf den Weg nach Orahovac.
Dort besuchten wir die örtliche Kirche und vollendeten ein Projekt unserer Freiwilligen aus der Tschechischen Republik. Gemeinsam mit Vater Velja Stojković, der am 23. November durch Bischof Teodosije von Raška-Prizren in den Rang eines Erzpriesters erhoben wurde, kauften wir einen Ofen für das neue Gemeindezentrum. Der Ofen im Wert von insgesamt 325,- Euro wurde kurze Zeit später angeliefert und gemeinsam mit dem albanischen Händler an seinem zukünftigen Platz aufgestellt.
Noch wichtiger jedoch war unser Besuch an sich und die Tatsache, dass wir versuchen in unseren Heimatländern das Sprachrohr der Serben im Kosovo zu sein, wie man uns allerorten immer wieder versicherte. Für jeden Beteiligten waren es sehr emotionale Tage. Wir veröffentlichen daher zunächst eine Fotostrecke und laden Sie herzlich ein, uns auf Facebook zu folgen, wo Sie neben den Bildern auch Kurztexte zu unseren verschiedenen Stationen finden können.
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